Bewertung von inhomogenen Leuchtdichtefeldern
Format: 14,8 x 21,0 cm
Erscheinungsjahr: 2020
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, ein Bewertungsmodell für inhomogene Leuchtdichtebedingungen zu definieren, die im Rahmen der Anforderungsanalyse zum ortsfesten Markierungslicht entstehen. Die Bewertung wird vor allem durch den Schwellenkontrast und zusätzlich durch die Reaktionszeit operationalisiert. Die umfangreichen Literaturrecherchen zu Schwellenkontrasten unter homogenen und inhomogenen Leuchtdichtebedingungen machen deutlich, dass im inhomogenen Fall die Adaptationsleuchtdichte nicht eindeutig definiert ist. Es existiert zwar eine Reihe von Modellen, allerdings sind diese recht unterschiedlich in ihren Ansätzen. In dieser Arbeit soll eine äquivalente Adaptationsleuchtdichte aus der inhomogenen Leuchtdichte definiert werden, die die gleichen Schwellenkontraste hervorruft. Nach einer Recherche über die vorliegenden Modelle folgen die eigenen Untersuchungen. Bezogen auf das ortsfeste Markierungslicht finden die Untersuchungen in der Peripherie unter inhomogenen Leuchtdichteverhältnissen statt. Der Abbiegevorgang stellt die größte Unfallgefahr dar, da sich dabei die Wege verschiedener Verkehrsteilnehmer kreuzen. Daher ist es für die Verminderung der Unfallgefahr entscheidend, Personen bereits in der Peripherie wahrzunehmen. Dazu werden insgesamt vier Versuche durchgeführt. Die angestrebte Probandenzahl liegt bei 30 Teilnehmern pro Versuchsreihe in den ersten drei Versuchen und im vierten Versuch bei 10 Teilnehmern. In der ersten Versuchsreihe wird zunächst der Einfluss der Objektgröße auf den Schwellenkontrast bei einem inhomogenen Hintergrund untersucht. Das Ziel der zweiten Versuchsreihe ist die Ermittlung einer äquivalenten lokalen Adaptationsleuchtdichte. In der dritten Versuchsreihe wird als mögliche äquivalente Adaptationsleuchtdichte die mittlere Leuchtdichte untersucht, die das Objekt beim Erscheinen vom Hintergrund verdeckt. Variiert wird in der Versuchsreihe der inhomogene Hintergrund, wobei fünf verschiedene inhomogene Hintergründe untersucht werden. Der vierte Versuch stellt eine Wiederholung des dritten Versuchs mit nahezu allen Parametern dar. Nur die Umfeldgröße von 10° des homogenen Hintergrunds wird als einziger Parameter auf 2° verkleinert. Das Ergebnis sind gleiche Schwellenkontraste und nahezu gleiche Detektionswahrscheinlichkeiten. Das Vorgehen aus der vierten Versuchsreihe kann daher als eine sehr gute Approximation zur Bewertung von inhomogenen Leuchtdichtebedingungen mit einer lokal homogenen Adaptationsleuchtdichte für die betrachtete Darbietungsart verstanden werden. Neben den Schwellenkontrasten werden auch die Reaktionszeiten untersucht. Höhere Kontrastwerte führen zu geringeren Reaktionszeiten. An der Schwelle sind die Reaktionszeiten unabhängig vom Kontrastwert und vom Winkel annähernd gleich.