Die Berufsschule

radikale Neuorientierung oder Abstieg zur Restschule?

Umfang: 249 Seiten
Format: 14,8 x 21,0 cm
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN 978-3-7983-2628-6
12,50 

Die Berufsschule gehört in der Bundesrepublik zu den pädagogischen Institutionen, die in der Bildungspolitik und in der öffentlichen Wahrnehmung minderes Interesse genießen, obwohl sie für einen wesentlichen Teil unserer Jugend – in Kombination mit der betrieblichen Berufsausbildung – dessen Berufskarriere entscheidend mitbestimmt. Anders als das Gymnasium eröffnen die Berufsschulen für ihre in der Regel pflichtmäßigen Besucher keinen Zugang zu den Hochschulen, finden sich also als eine Bildungsinstitution der Sekundarstufe II berechtigungspolitisch traditionell deprivilegiert. Sie kennzeichnen insofern am deutlichsten die im 19. Jahrhundert politisch gewollte Spaltung des deutschen Bildungswesens – ein bislang nicht beseitigtes Relikt der Klassengesellschaft. Das vorliegende Buch analysiert kritisch am Beispiel der Berufsschule die unheilvolle Spaltung zwischen sog. „allgemeinbildenden" und „berufsbildenden" Bildungseinrichtungen in Deutschland sowie ihre Ursachen und ihre verschlungene Geschichte. Die Darstellung fragt am Ende nach den Möglichkeiten einer grundlegenden Reform dieser Schule, die durchaus als Kern eines eigenständigen beruflichen Bildungsweges neben dem akademischen bildungspolitisch einen Anknüpfungspunkt bieten könnte. Man muss dies nur politisch wollen!