G-IQI : German Inpatient Quality Indicators. Version 4.2 – Band 1
Definitionshandbuch für das Datenjahr 2015
Erscheinungsjahr: 2015
Die German Inpatient Quality Indicators (G-IQI) wurden für die Messung von Qualitäts- und Leistungskennzahlen mittels der sogenannten Routinedaten entwickelt (genauer gesagt für die im Rahmen der DRG-Abrechnung erfassten Daten nach § 21 KHEntgG oder § 301 SGB V). Die G-IQI Indikatoren geben übersichtlich und medizinische sinnvoll strukturiert Auskunft über wichtige und häufige Krankheitsbilder und Eingriffe vieler medizinischer Fachgebiete. Dort wo es sinnvoll ist, werden neben den Mengeninformationen auch Angaben zur Ergebnisqualität unter anderem in Form der Krankenhaussterblichkeit dargestellt.
Mit diesem Band wird die neue und überarbeitete G-IQI Version 4.2 mit den Indikatordefinitionen auf der Basis der deutschen Kodiersysteme des Datenjahres 2015 vorgestellt. Gegenüber der Version 4.0 sind durch viele Modifikationen und Präzisierungen im Detail neue, spezielle Krankheitsbilder hinzugekommen, bei denen die Erfahrung eines Krankenhauses für die betroffenen Patienten von Interesse ist (beispielsweise die Behandlung von Epilepsien im Kinder- und Erwachsenenalter oder die Behandlung von Hirntumoren). Für andere Bereiche wurde die bisher existierende Gliederung grundlegend überarbeitet (beispielsweise bei Hüft- und Knieendoprothesen oder bei Erkrankungen der Wirbelsäule). Im Vergleich zur Version 4.1 enthält die Version 4.2 neue Differenzierungen im Bereich der Eingriffe an der Hauptschlagader sowie eine Präzisierung im Bereich der Operationen an der Lunge.
In der neuen Version 4.2 decken die G-IQI Indikatoren gemessen an den DRG-Daten 2013 jetzt 44,9% aller Krankenhausfälle in Deutschland ab. Dies ist mehr als bei allen anderen, vergleichbaren krankheitsbezogenen Indikatorsystemen. Über die Sterblichkeitsindikatoren stellen die G-IQI wichtige Ergebnisinformationen für mehr als 55,7% aller im Krankenhaus auftretenden Todesfälle transparent dar.[–]
Die technische Spezifikation der Indikatoren wird ergänzt um eine Auswertung der DRG-Daten aller deutschen Krankenhäuser aus dem Datenjahr 2013. Damit werden für alle Indikatoren auch die Referenzwerte auf Bundesebene angegeben. Für viele Krankheitsbilder bzw. Operationen liegen damit erstmals vollständige Informationen zur Versorgungssituation und Versorgungsqualität in Deutschland vor. Ferner können sich Krankenhäuser, die G-IQI einsetzen, anhand dieser Angaben mit den deutschen Durchschnittswerten vergleichen.
Indikatorensysteme wie G-IQI können für die öffentliche Darstellung (Public Reporting) der Krankenhausleistungen eingesetzt werden. In diesem Sinne werden G-IQI von der Initiative Qualitätsmedizin sowie in der Schweizer Variante (CH-IQI) vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit verwendet.
Vor allem aber dienen die G-IQI Indikatoren im hausinternen Qualitätsmanagement zur weiteren Verbesserung der Ergebnisse. Auffälligkeiten in den G-IQI Ergebnisindikatoren können und sollten Anlass für die Untersuchung und Verbesserung der Behandlungsprozesse beim betreffenden Krankheitsbild sein. Mit Hilfe dieser Indikatoren ist es bei entsprechendem Einsatz möglich, ein effizientes, hochwirksames ergebnisorientiertes Qualitätsmanagement im Krankenhaus aufzubauen. Die hierzu eingesetzten Verfahren wurden mit der Veröffentlichung der Version 4.0 und an anderer Stelle bereits erörtert.