Die Energiewende in der Wohnungswirtschaft
Stand und Perspektiven des energetischen Umbaus aus Sicht brandenburgischer Wohnungsunternehmen
Erscheinungsjahr: 2016
Die Untersuchung setzt sich mit dem Fortschritt und Hemmnissen der Energiewende in der brandenburgischen Wohnungswirtschaft, speziell den kommunal und genossenschaftlich organisierten Wohnungsunternehmen, auseinander. Nach dem Willen der Landespolitik sollen sich diese Akteure im Klimaschutz und der Energiestrategie 2030 stark engagieren. Dazu ergeben sich aus dem Einsatz erneuerbarer Energien und innovativer Energiesysteme Potentiale für den energetischen Umbau des Wohnungsbestandes, der auf gebäudeübergreifender Quartiersebene einer erweiterten planerisch-konzeptionellen Steuerung bedarf. Mit einer Onlineumfrage werden aktuelle Daten zum Sanierungsfortschritt erhoben und mittels detailreicher Informationen aus einer zusätzlichen qualitativen Erhebung sowie Experteninterviews vertieft analysiert. Somit konnte der aktuelle energetische Zustand und die Energieversorgung in einem Gebäudebestand von knapp 21.500 Wohnungen der öffentlichen Anbieter in verschiedenen Kommunen Brandenburgs umfangreich erfasst werden. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen eindrücklich, dass eine zeitnahe Breitenwirkung kaum von weiteren umfassenden Sanierungsmaßnahmen, die den bisherigen Handlungsschwerpunkt der brandenburgischen Wohnungswirtschaft bei Modernisierungen bildeten, ausgehen kann. Angesichts des erreichten Fortschritts sind die Möglichkeiten für weitere Energieeinsparungen begrenzt. Für bereits energetisch qualifizierte Wohnbestände können dennoch im Einzelnen weitere Effizienzmaßnahmen in Betracht kommen. Insbesondere Umbauvorhaben für nachfrageorientierte Bedarfsanpassungen z. B. für altersgerechte, barrierearme oder sonstige neue Wohnangebote bieten Möglichkeiten, energietechnische Maßnahmen supplementär hieran zu koppeln. Ein weiterer Kernaspekt der Untersuchung ist die Verbindung der aktuell geführten Debatten mit den spezifischen Herausforderungen denen sich Wohnungsunternehmen in schrumpfenden Regionen stellen müssen. Hierbei geht es insbesondere um die Bewertung und Umsetzbarkeit der energetischen Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit, energetischen Effizienz sowie ihrer ökologischen Auswirkungen. [–] Im Abgleich mit Trends und Problemlagen, die sich aus den regionalen, vom demografischen Wandel und Strukturdefiziten geprägten Verhältnissen am brandenburgischen Wohnungsmarkt ergeben, wird der weitere Entwicklungsbedarf für den gebäudeübergreifenden energetischen Umbau auf der Quartiersebene identifiziert.