Analyse und Simulation von Geschäftsmodellen für Elektrizitätsvertriebsunternehmen
Untersuchungen für die Implementierung von Smart Metern
Erscheinungsjahr: 2015
Mit der Energiewende müssen mehr als sechshundert Elektrizitätsvertriebsunternehmen in Deutschland ihre Geschäftsmodelle überdenken und den Rahmenbedingungen anpassen. Ein wichtiger Aspekt ist die Anpassung des Verbrauchs der privaten Haushalte an die fluktuierende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien mittels der Wertangebote durch Smart Meter. In dieser Arbeit erfolgt eine Geschäftsmodellanalyse zur Bewertung der Handlungsoptionen. Damit wird ein Beitrag zur Geschäftsmodellforschung geleistet, denn trotz Uneinigkeit mangelt es nicht an Definitionen, strukturierte Methoden zur Anwendung gibt es kaum. In dieser Dissertation wird eine strukturierte Vorgehensweise zur Bewertung von Smart Metern in reifen Industrien vorgeschlagen. Eine Besonderheit dieser Arbeit ist die Weiterführung des Modellgedankens mittels einer Simulation. Hierzu wird ein Verfahren zur Modellierung der Großhandelspreise und Einspeisung der Erneuerbaren Energien entwickelt. Neuartig ist auch die Modellierung der Lastverlagerung, welche als Funktion der Lebensgewohnheiten und dynamischen Präferenzen dargestellt wird und nicht über die geringe Preiselastizität. [–]Für die Handlungsoptionen werden zukünftige Szenarien untersucht. Ein Ergebnis ist der Widerspruch zwischen den Werttreibern der Tarife und den Kundenpräferenzen. Dynamisierung und Automatisierung steigern die Vorteilhaftigkeit, die Endkunden stehen diesen Aspekten eher ablehnend gegenüber. Ein zweites Ergebnis ist, dass trotz geringer Einsparungen bei den Beschaffungskosten hohe Netzentlastungen geschaffen werden können. Ein drittes Ergebnis ist, dass nach der Modellbewertung Tarife mit statischen Zeitzonen in Zukunft keine Beschaffungskostenvorteile mehr versprechen.