Das Selbstverständnis öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten in Deutschland unter Berücksichtigung ihres Funktionsauftrags und gesellschaftlicher Entwicklungslinien

Umfang: 348 Seiten
Format: 14,8 x 21,0 cm
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN 978-3-7983-2155-7
5,00 

Das Selbstverständnis öffentlich-rechtlicher Rundfunkveranstalter wird
von zwei wesentlichen Konstanten geprägt: Ihrer gesetzlich zugewiesenen
Aufgabe der medialen Grundversorgung der Bevölkerung mit Rundfunk
einerseits und den sich wandelnden Bedürfnissen der zu versorgenden
Gesellschaft andererseits. Dabei spielt auch das mediale Umfeld des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine große Rolle: Durch ihren
gesetzlich vorgegebenen Grundversorgungsauftrag kommt den
öffentlich-rechtlichen Anstalten eine exponierte Position innerhalb der
deutschen Medienlandschaft zu. Diese exponierte Position geht jedoch mit
einer größeren Verantwortung für das gesellschaftliche Allgemeinwohl
einher, welche sich wiederum im publizistischen und durch die
Mischfinanzierung der Öffentlich-Rechtlichen zu einem gewissen Teil auch
ökonomischen Wettbewerb mit den privaten Rundfunkveranstaltern als
hinderlich erweisen kann. So müssen die öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten bezüglich ihres Umfelds wählen zwischen Anpassung, und
damit einem Nachgeben unter dem Druck des Wettbewerbs zugunsten höherer
Quoten, oder Abgrenzung, und damit einhergehend Publikumsverlust in
manchen Sparten wie der Unterhaltung. Das zentrale Problem der aktuellen
Ausprägung öffentlich-rechtlichen Rundfunks lautet demnach: Können die
öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter den zeitgemäßen Tendenzen in
der Bedürfnisstruktur der sogenannten Erlebnisgesellschaft noch
entsprechen, ohne dabei ihren gesetzlich geforderten
Grundversorgungsauftrag, der gleichzeitig ihre Legitimationsgrundlage
darstellt, zu überschreiten?