Strategische Planungsräume – zur Rolle eines neuen Instruments der Stadtentwicklungsplanung

Am Beispiel der Londoner Opportunity Areas, Berliner Transformationsräume und Wiener Zielgebiete


Erscheinungsjahr: 2017
ISBN 978-3-7983-2955-3

Strategische Planungsräume sind ein teilraumbezogenes Management-Instrument der Stadtentwicklungsplanung zur Organisation räumlicher bzw. raumstruktureller Veränderungsprozesse. In europäischen Städten zeigen sich Strategische Planungsräume erstmals im Kontext neuartiger, strategischer Stadtentwicklungskonzepte, die eine Gleichzeitigkeit bzw. Einheit der traditionell getrennten Steuerungsfunktionen Orientierung und Umsetzung bemühen. Strategische Planungsräume stehen somit im Zeichen des Modells der Strategischen Planung und der allenthalben festgestellten „Renaissance“ des Strategischen in der räumlichen Planung. Zwar sind sowohl Stadtentwicklungskonzepte als eine Typologie von „großen Plänen“ als auch das Modell Strategischer Planung von der Wissenschaft gründlich erforscht und beschrieben worden, Strategischen Planungsräumen als einer instrumentellen Ableitung aus der Strategischen Planung wurde dabei jedoch kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Die vorliegende Arbeit widmet sich dieser Forschungslücke und beschreibt Strategische Planungsräume am Beispiel der Londoner Opportunity Areas, die Berliner Transformationsräume und die Wiener Zielgebiete als ein neues Instrument der Strategischen Planung. Als Ergebnis kann zusammenfassend festgehalten werden, dass Strategische Planungsräume in der Praxis kein einheitliches Instrument darstellen, sondern variantenreich gestaltet und angewandt werden. Dennoch liegen ihnen konzeptionell drei allgemeine konstituierende Prinzipien zugrunde: Sie sind räumlich selektiv und verorten eine räumliche Prioritätensetzung im Stadtgebiet mit dem Ziel einer Komplexitätsreduktion; sie bilden einen teilräumlichen Bezugsrahmen als Arena für Kooperationsprozesse von AkteurInnen mit unterschiedlichen Handlungslogiken mit dem Ziel eines Commitments zur abgestimmten und zielgerichteten Entwicklungsrichtung eines jeweiligen Raums; sie bieten dem politisch-administrativen System durch ihre Hinterlegung mit Managementstrukturen die Möglichkeit zur Koordination der kooperierenden Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel „leadership“ im Interesse der Belange des Gemeinwohls zu bemühen. Strategische Planungsräume bedeuten mithin ein Instrument des politisch-administrativen Systems zur Optimierung von Effizienz und Effektivität in der Stadtentwicklungsplanung.