Development Patterns and Socioeconomic Transformation in Peri-Urban Area

Umfang: 222 Seiten
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN 978-3-7983-2430-5
5,00 

Peri-urbane Gebiete als Übergangsräume zwischen Stand und Land erfahren in jüngster Zeit aufgrund der Ausdehnung urbaner Aktivitäten einen tiefgreifenden Wandel. Das rapide Wachstum städtischer Siedlungsgebiete und die damit einhergehenden Veränderungen sozio-ökonomischer Strukturen führt dazu, dass diese Gebiete zu umkämpften Räumen werden. Es zeigt sich, dass periphere Räume vielfältige Möglichkeiten für die Ansiedlung städtischer Funktionen bieten. In der Folge verändert die steigende Zuwanderung die Flächennutzung, die ökonomischen Strukturen, die traditionelle Kultur und das Nachbarschaftsleben. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang dieser Phänomene am Fallbeispiel von Yogyakarta als eine der am schnellsten wachsenden Metropolen Indonesiens. Es wird die Entwicklung des städtischen Wachstums und der Urbanisierung im Zusammenhang mit 3 Phänomenen untersucht: (1) die Veränderungen in der Landnutzung und den sozialräumlichen Strukturen, (2) die ökonomische Umstrukturierung, soziale Transformation und Diversifizierung der Lebensbedingungen in lokalen Gemeinschaften und (3) die Rolle lokaler Regierungsinstitutionen und insbesondere der Planungspolitik bei der Steuerung räumlicher Entwicklung.Die Datengrundlagen basieren auf verschiedenen Quellen bzw. wurden mithilfe unterschiedlicher Methoden erhoben: räumliche Daten von IKONOS Satelliten-Aufnahmen und Luftbildern, Umfragen mit Fragebögen, direkte Beobachtung sowie Tiefeninterviews. Umfragen wurden mit Haushalten in 10 Dörfern in den Gemeinden Sleman und Bantul durchgeführt. Tiefeninterviews wurden mit verschiedenen Expertengruppen, wie z.B. Akademikern, Regierungsmitarbeitern, Planern, Projektentwicklern oder Unternehmern geführt. Die Feldforschung dauerte von April bis Juli 2009.Basierend auf der Analyse der zwei untersuchten Fallstudien stellt diese Arbeit im Ergebnis fest, dass Peri-Urbanisierung in Yogyakarta in verschiedener Hinsicht charakterisiert ist. Erstens ist sie durch Investitionen getrieben – insbesondere durch die Entwicklung von Wohnsiedlungen und Ansiedlung höherer Bildungsinstitutionen. Zweitens wird die Intensität der Urbanisierung (bezogen auf den Anteil der Haushalte mit nicht-landwirtschaftlichen Einkommen) nicht durch Marktmechanismen beeinflusst, sondern vielmehr durch die von der lokalen Regierungsebene umgesetzte regionale Entwicklungspolitik. Drittens hat der aktuelle sozio-ökonomische Transformationsprozess zur Folge, dass sich die multi-ethnische Bevölkerung in Bezug auf Beschäftigung, sozialen Status und Einkommensniveau in einer Dualität zwischen urbanen und ruralen Lebensstilen befindet, die sich in einer Pseudo-Urbanität ausdrückt. Viertens zeigt der Fall Sleman, dass Arbeit im informellen Sektor als Überlebensstrategie in die Marginalisierung führt, währenddessen der Fall Bantul belegt, dass die für die rurale Wirtschaft typischen Kleinunternehmen als Treiber für lokales Unternehmertum fungieren.Im Rahmen der vorliegenden Arbeit können keine allgemeingültigen Schlussfolgerungen aus diesen beiden Fallstudien gezogen werden. Vielmehr ist es das Ziel, empirische Erkenntnisse über spezifische Situationen von Peri-Urbanisierung und die damit zusammenhängenden Dynamiken und Entwicklungsmuster zu liefern. Die Kenntnis der Dynamiken des räumlichen und sozio-ökonomischen Wandels ist wichtig für städtische Governance und ein effektives Wachstumsmanagement sowie für die zukünftige Forschung.