G-IQI : German Inpatient Quality Indicators. Version 5.0 – Band 2
Definitionshandbuch für das Datenjahr 2016
Erscheinungsjahr: 2016
Die German Inpatient Quality Indicators (G-IQI) wurden für die Messung von Qualitäts- und Leistungskennzahlen mittels der sogenannten Routinedaten entwickelt (genauer gesagt für die im Rahmen der DRG-Abrechnung erfassten Daten nach § 21 KHEntgG oder § 301 SGB V). Die G-IQI Indikatoren geben übersichtlich und medizinisch sinnvoll strukturiert Auskunft über wichtige und häufige Krankheitsbilder und Eingriffe vieler medizinischer Fachgebiete. Dort wo es sinnvoll ist, werden neben den Mengeninformationen auch Angaben zur Ergebnisqualität unter anderem in Form der Krankenhaussterblichkeit dargestellt. Mit diesem Band wird die neue und überarbeitete G-IQI Version 5.0 mit den Indikatordefinitionen auf der Basis der deutschen Kodiersysteme des Datenjahres 2016 vorgestellt. Gegenüber der vorangegangenen Version 4.2 wurden eine Reihe von bestehenden Indikatoren im Detail modifiziert bzw. präzisiert. Einige weitere Indikatoren sind neu hinzugekommen. Eine wesentliche Neuerung ist die Einführung von Bewertungsindikatoren in dieser Version. Hiermit wird jeweils für bestimmte Leistungsbereiche eine Bewertung über die drei Bewertungsachsen Angebotsbreite, Leistungsmenge und Ergebnis anhand eines Vergleichs zu den Bundesreferenzdaten durchgeführt. Dieses neue Bewertungssystem wird in einer nachfolgenden Publikation weiter spezifiziert. Die G-IQI Indikatoren decken gemessen an den deutschen DRG-Daten 2014 45,2% aller Krankenhausfälle in Deutschland ab. Dies ist mehr als bei allen anderen, vergleichbaren krankheitsbezogenen Indikatorsystemen. Über die Sterblichkeitsindikatoren stellen die G-IQI wichtige Ergebnisinformationen für 55,9% aller im Krankenhaus auftretenden Todesfälle transparent dar. Band 2 der neuen Version 5.0 enthält auch die neu berechneten Bundesreferenzdaten für diese Version. Für alle G-IQI Indikatoren wurden die Referenzwerte aus der derzeit aktuellsten bundesweiten DRG-Statistik des Datenjahres 2014 berechnet. Damit stehen den Kliniken, die das System einsetzen, Vergleichsdaten der Bundesebene für die in ihrem Haus gemessenen Sterblichkeiten, Fallzahlen und andere Kennzahlen zur Verfügung. Die Krankenhäuser können somit ihre jeweilige Position im Vergleich zu den Bundesmittelwerten einschätzen. Mit dem vorliegenden Band 2 werden alle Referenzwerte publiziert. [–]Da die G-IQI Indikatoren viele komplexe Indikatoren für stationär behandelte Krankheiten und Eingriffe enthalten, die nicht anderweitig publiziert werden, ergänzt die G-IQI Bundeauswertung auch die öffentliche Gesundheitsberichterstattung in Deutschland. Indikatorensysteme wie G-IQI können für die öffentliche Darstellung (Public Reporting) der Krankenhausleistungen eingesetzt werden. In diesem Sinne werden G-IQI von der Initiative Qualitätsmedizin sowie in der Schweizer Variante (CH-IQI) vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit verwendet. Vor allem aber dienen die G-IQI Indikatoren im hausinternen Qualitätsmanagement zur weiteren Verbesserung der Ergebnisse. Auffälligkeiten in den G-IQI Ergebnisindikatoren können und sollten Anlass für die Untersuchung und Verbesserung der Behandlungsprozesse beim betreffenden Krankheitsbild sein. Mit Hilfe dieser Indikatoren ist es bei entsprechendem Einsatz möglich, ein effizientes, hochwirksames ergebnisorientiertes Qualitätsmanagement im Krankenhaus aufzubauen. Die hierzu eingesetzten Verfahren wurden mit der Veröffentlichung der Version 4.0 und an anderer Stelle bereits erörtert.