On the Foundations of dynamic coalitions
modeling changes and evolution of workflows in healthcare scenarios
Format: 14,8 x 21,0 cm
Erscheinungsjahr: 2016
Dynamische Koalitionen (DKen) bezeichnen eine temporäre Kollaboration zwischen verschiedenen Entitäten zum Erreichen eines gemeinsamen Ziels. Ein Schüsselaspekt, welcher dynamische Koalitionen von statischen Koalitionen unterscheidet ist die dynamische Mitgliedschaft, durch die neue Mitglieder hinzu- kommen und andere die Koalitionen verlassen können, nachdem sie entstanden ist. Diese Arbeit studiert Workflows in dynamische Koalitionen durch eine Analyse ihrer Eigenschaften, das Herausstellen ihrer einzigartigen Charakteristika und Ähnlichkeiten zu anderen Workflows und durch eine Untersuchung ihrer Beziehung zu dynamischer Mitgliedschaft. In diesem Sinne nutzen wir das formales Model der Ereignisstukturen (ESen) und erweitern es, um Fallstudien aus der Medizin angemessen zu modellieren. ESen erlauben sowohl eine generelle Workflow Modellierung als auch eine Darstellung von Eintritt- und Austrittereignissen von Mitgliedern. Zu diesem Zweck erweitern wir ESen zuerst um Dynamische Kausalität, um die dynamische Natur von DKs abzubilden. Dynamische Kausalität erlaubt bestimmten Ereignissen die kausalen Abhängigkeiten anderer Ereignissen in einer Struktur zu verändern. Dann untersuchen wir die Ausdrucksstärke der resutierenden ESen und zeigen, dass sie nur eine spezifische Art der Veränderung abbilden, die sogenannten vorgeplanten Veränderungen. Als Zweites präsentieren wir Evolving in ESen um ad-hoc- und unvorhergesehene Veränderungen zu unterstützen, wie es durch unsere Fallstudien benötigt wird. Evolving in ESen verbinden verschiedene ESen mit einer Relation, welche eine Veränderung einer ES während eines Ablaufes erlaubt. Wir ziehen verschiedene Ansätze der Modelevolution in Betracht und untersuchen ihre Äquivalenzen. Des Weiteren zeigen wir, dass in unserem Fall der Evolution in DKen die Geschichte eines Workflows erhalten bleiben muss und wir ermöglichen das Extrahieren von Veränderungen einer Evolution, um Process Learning zu unterstützen. Drittens: Um die Ziele von DKen abzubilden, fügen wir den Evolving in ESen mit Einschränkungen bezüglich der Erreichbarkeit einer Menge von Ereignissen hinzu, welche das Ziel repräsentieren. Die genannten Erweiterungen erlauben es sowohl die Änderungen und Evolutionen, die vom Mitgliedern verursacht werden als auch die Beiträge der Mitglieder zur Zielerreichung durch deren Entritt- und Austrittereignissen zu untersuchen. Schlussendlich, stellen wir viele Modellierungseigen- schaften dar, welche von den DK-Fallstudien aus der Medizin benötigt werden und unabhängig von der Natur der DKen sind, wie z.B. Timing. Wir untersuchen die Literatur zu ESen bezüglich Unterstützung für solche Eigenschaften und stellen fest, dass der Begriff Priorität in ESen fehlt. Daher fügen wir Priorität zu verschiedenen ESen aus der Literatur hinzu. Des Weiteren untersuchen wir die Beziehungen von Priorität auf zu Konjunktiver Kausalität, disjunktiver Kausalität, kausal Uneindeutigkeit und verschiedenen Formen von Konflikt. Im Vergleich zu Adaptive Workflows, welche sich mit der Evolution von Workflows beschäftigt, die als Reaktion auf Veränderungen entsteht, wie z.B. Veränderungen im Business Environment oder Exceptions, zeigt diese Arbeit das DKen nicht nur adaptiv sondern auch zielorientiert sind. Außerdem fügt sie einen zusätzlichen Auslöser für Evolution in Workflows hinzu, welcher ausschließlich DKen eigen ist: das Hinzukommen neuer Mitglieder welche zur Ziel- erreichung der DK beitragen. Zuletzt trägt diese Arbeit bei, die Lücke der Modellierung zwischen der Theorie und den Domänenexperten zu überbrücken, in dem sie eine Schritt-für-Schritt Modellierung unterstützt, welche regelmäßig in der Medizin und anderen Bereichen angewandt wird.