Wende, und dann? Die Verkehrsentwicklung in der Region Berlin-Brandenburg seit der Wiedervereinigung
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2022
Mit der Wiedervereinigung hatte sich die neue Region Berlin-Brandenburg eine gemeinsame umweltfreundliche und verkehrsmindernde Siedlungs- und Verkehrsentwicklung zum Ziel gesetzt, bei der neue Siedlungsbereiche vorrangig entlang vorhandener Schienenstränge entstehen sollten. Die Zusammenarbeit beider Bundesländer stieß dabei auch aufgrund unterschiedlicher Interessenlagen mehrfach auf Umsetzungsschwierigkeiten, sodass die eintretende Entwicklung hinter den selbstgesteckten Erwartungen zurückblieb. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die verkehrsräumliche Entwicklung in der Region Berlin-Brandenburg nachzuvollziehen, maßgebliche Entscheidungen und Akteure zu identifizieren und Schlüsse daraus für die weitere Zusammenarbeit zu ziehen – insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen Herausforderungen einer stark wachsenden Region. Dafür wurden in dieser Arbeit die entsprechenden Planungen der 1990er Jahre analysiert und mit der tatsächlich eingetretenen Entwicklung anhand von statistischen Datenreihen zur Bevölkerungsentwicklung in der Region abgeglichen. Zudem wurden Experteninterviews geführt, die weitere Aspekte der Zusammenarbeit der Verwaltungen beleuchteten. Die Analyse der Siedlungsentwicklung zeigt, dass eine Steuerung der Siedlungsentwicklung an vielen Stellen trotz einiger Umsetzungsschwierigkeiten als durchaus gelungen bewertet werden kann, auch weil die staatsvertraglich vereinbarte Zusammenarbeit beider Bundesländer in der Raumplanung bundesweit einzigartig ist. Im Bereich der Verkehrsplanung mangelt es jedoch an einer solchen Verstetigung. Dass Leitbilder und Ziele der Planungen in einem von Disparitäten geprägten Raum teilweise im Kontrast zueinander stehen, erschwert die Zusammenarbeit weiter. Es ist daher empfehlenswert, die gemeinsame Verkehrsplanung ähnlich wie die Raumplanung institutionalisiert in einer gemeinsamen Planungsbehörde zu verstetigen. Hierfür muss auch die Definition der Metropolregion zusammen mit den Leitbildern angepasst werden, sodass künftig passgenauere Verkehrs- und Siedlungspolitik für einen sich dynamisch entwickelnden Raum gemacht werden kann. Weiterführende Forschung könnte den Aufbau einer solchen Planungsbehörde im bundesdeutschen Rahmen näher untersuchen.