Hedonische Modelle – Chancen und Anwendungsristriktionen für die Grundstückswertermittlung

Eine empirische Analyse Berliner Mietshäuser von 1990 bis 2013

Umfang: 229 Seiten
Format: 14,8 x 21,0 cm
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN 978-3-7983-2742-9
14,50 

In der vorliegenden Arbeit werden für Berliner Mietshäuser praktikable multiple Regressionsmodelle, sog. hedonische Modelle zur Wertermittlung von Mietwohnhäusern und Wohn- und Geschäftshäusern entwickelt. Die hedonische Bewertungsmethode beurteilt Objekte nach ihren intrinsischen Werten und leitet den Wert aus deren charakteristischen Eigenschaften ab. Dabei liegt, jeweils für beide Nutzungsarten, der Fokus auf der Formulierung eines hedonischen Modells mit den relevanten wertbildenden Parametern und damit auf der Modellspezifikation und der Modellschätzung mit anschließender Modellvalidierung.

Hedonische Modelle sind bereits ein vielseitig eingesetztes Instrument u.a. zur Erklärung der Preisentwicklung von Immobilien, zur Bestimmung der preisbildenden Determinanten verschiedenster Immobilienarten oder auch zur Immobilienbewertung. [–]Letztere Verwendungsmöglichkeit findet allerdings vornehmlich im europäischen Ausland, insbesondere in der Schweiz und im angelsächsischen Raum Anwendung, obwohl auch in Deutschland der Nutzen regressionsanalytischer Methoden bekannt ist und auch wertgeschätzt wird.

Als klassische Renditeliegenschaft steht für den Eigentümer bzw. Investor bei einem Mietshaus die Ertragserzielung und Werterhaltung bzw. Wertsteigerung im Vordergrund. In der Wertermittlung wird dieser Tatsache durch die Anwendung des Ertragswertverfahrens bzw. auch alternativer Derivate des Ertragswertverfahrens wie beispielsweise der DCF-Methode, zur Ableitung von Marktwerten Rechnung getragen. Dennoch gelten vergleichsbasierte Methoden bzw. das Vergleichswertverfahren, aufgrund ihrer Marktnähe und geringeren Möglichkeit subjektiver Ansätze, als die besseren Verfahren für die Grundstückswertermittlung. Die intensive Auseinandersetzung mit Regressionsanalysen bzw. hedonischen Modellen ist gerechtfertigt, da diese Derivate des Vergleichswertverfahrens sind.

Transaktionspreise Berliner Mietshäuser des Gutachterausschusses Berlin bilden hierbei die Datenbasis für die Spezifikation und Schätzung der hedonischen Modelle. Bewusst wird dabei, auf die Hinzunahme zusätzlicher externer Daten, zur Prüfung der vorhandenen Datenqualität im Hinblick auf die Zielstellung dieser Arbeit, verzichtet. Die Kombination aus einer theoretischen Untersuchung der wertbildenden Parameter des Ertragswertverfahrens und einer eingehenden empirischen Analyse des vorhandenen Datenmaterials führt zu den ersten Anhaltspunkten bzgl. der Spezifikation der Modelle, im Hinblick auf die Variablenauswahl und die funktionale Form. Anschließend werden in einem iterativen Prozess die Modelle geschätzt und die vermuteten einflussreichen Determinanten, unter Einhaltung der notwendigen Modellprämissen, auf deren Signifikanz geprüft.

Zum Schluss steht die Validität der Modelle in Bezug auf deren Eignung zur Ermittlung von (hedonischen) Vergleichswerten bzw. zur direkten Ableitung von Marktwerten Berliner Mietshäuser im Vordergrund. Dabei wird auch auf die Stärken und Schwächen hedonischer Modelle eingegangen sowie auf die Frage unter welchen Voraussetzungen diese anwendbar sind.