Perspektiven für das Verlagswesen
Geschäftsmodell-Ansätze in der Informationsgesellschaft unter besonderer Berücksichtigung urheberrechtlicher Aspekte
Erscheinungsjahr: 2013
Die Technik der Digitalisierung und des Internet stellen das geltende Recht in seiner Funktion als Ordnungsrahmen und Steuerinstrument vor große Herausforderungen. Hier ist zuvorderst das Urheberrecht zu nennen, welches wie kein zweites Rechtsgebiet von den Implikationen digitaler Innovationen betroffen ist. Es steigt die Gefahr für die Urheber bzw. Rechteinhaber und Verwerter, die Kontrolle über die Verwendung ihres geistigen Eigentums zu verlieren. Dieses Problemfeld tangiert die Medien- und Verlagsbranche wie kaum eine andere. Produkte dieser Branche können vollständig digitalisiert und in digitaler Form veröffentlicht und vertrieben werden. Im Zuge dieser Entwicklungen werden Stimmen laut, welche Verlage in Zeiten der Informationsgesellschaft für überflüssig halten. Es drängt sich die Frage auf, wie Urheber bzw. Verlage als Rechteinhaber in einem solchen Umfeld auch weiterhin von ihren geistigen Werken profitieren können. Im Rahmen dieser Arbeit werden Ansätze für Geschäftsmodelle von Verlagen skizziert, die auch im Zeitalter der Digitalisierung den Urheber bzw. Rechteinhaber in das Zentrum der Inhalteverwertung rücken. Dabei wird zwischen den Verlagstypen Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlag unterschieden und jeweils getrennt auf die einzelnen Geschäftsmodellelemente eingegangen. Als theoretischer Unterbau zur Ableitung dieser Ansätze dient dem Autor eine ausführliche STEP-Analyse. Sie beleuchtet die soziokulturellen, technologischen, ökonomischen und politischen Faktoren der Informationsgesellschaft. Basierend auf diesem Unterbau wird die Geschäftsmodellkonzeption von Stähler verwendet, um tragfähige Ansätze für Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlage deskriptiv abzuleiten. Dabei wurde auf eine umfangreiche Inhaltsanalyse der Fachpublizistik sowie auf Meinungen und Interviewaussagen führender Akteure der Branche zurückgegriffen.