Revisiting Health Inequalities in Germany
Umfang: 45 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN 978-3-7983-2167-0Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2009
Hintergrund: Unser Ziel ist eine umfassende Analyse der Determinanten gesundheitlicher Ungleichheit, die die Aussagen der wichtigsten theoretischen Ansätze (materialistischer oder neomaterialistischer Ansatz, kulturelle und verhaltensbezogene Ansätze, psychosoziale Erklärungen, die Lebensverlaufsperspektive und der neuere Fähigkeit-Ansatz) innerhalb eines Modells untersucht und dadurch Einblicke in ihre relative Erklärungskraft bietet.
Methoden: Unter Verwendung der Regressionstechniken von Fields (2004) zerlegen wir die Gesamtvarianz in ihre Faktoren und gewinnen so Erkenntnisse über den Beitrag spezifischer Variablen (und Ansätze) zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten in Deutschland. Darüber hinaus stratifizieren wir unsere Stichprobe nach Alter und vergleichen den Beitrag der einzelnen Faktoren (die die verschiedenen Ansätze darstellen) in vier Altersgruppen.
Daten: Die Daten stammen aus der 2006er Erhebung des Deutschen Sozioökonomischen Panels (GSOEP). Das GSOEP ist eine repräsentative Längsschnittstudie privater Haushalte und ihrer Mitglieder über 16 Jahren, die 1984 begonnen wurde und ursprünglich 12 000 Personen umfasste. Wir verwenden die aus der GSOEP-Erhebung 2006 abgeleiteten Werte für die körperliche Gesundheit als abhängige Variable in unserer Analyse. Die Werte werden mit Hilfe eines von Anderson et al. vorgestellten Algorithmus abgeleitet, der auf der GSOEP-Erhebung 2004 als Normstichprobe basiert. Darüber hinaus verwenden wir eine umfassende Reihe von Kovariaten, die Informationen zu Demografie, sozioökonomischem Hintergrund, Lebensstil, Sozialkapital, selbst eingeschätztem Stressniveau, Gefühl der nationalen Zugehörigkeit, Versicherungsstatus und regionalem Niveau von Umweltverschmutzung, Kriminalität, Lärm und Gesundheitsversorgung enthalten, um das relative Gewicht der theoretischen Erklärungen zu testen.
Ergebnisse: Insgesamt stellen wir fest, dass das Verständnis der Mechanismen gesundheitlicher Ungleichheit entscheidend davon abhängt, dass die Gesundheit des Einzelnen aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet wird. In unserer Analyse erklären sozioökonomische Faktoren, Arbeitsbedingungen und Lebensstil unabhängig voneinander, in Wechselwirkung miteinander und in Kombination miteinander die gesundheitlichen Unterschiede in bestimmten Altersgruppen. Studien, die einen reduktionistischen Ansatz verfolgen und nicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass gesundheitliche Ungleichheiten durch ein komplexes Zusammenwirken vieler Faktoren verursacht werden, können aufschlussreiche Ergebnisse verfehlen.