Professionelle Wohnungsunternehmen und soziales Engagement

Duett oder Dissonanz – Das Beispiel Berlin

Umfang: 108 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN 978-3-7983-2080-2

Er verändert sich, der deutschen Wohnungsmarkt! Der bislang stark durch den öffentlichen Sektor geprägte Markt macht derzeit durch große Transaktionen an ausländische Finanzinvestoren, zumeist Private-Equity-Fonds, Schlagzeilen. Am Berliner Markt wurden in den letzten Jahren rund 30 Prozent der öffentlichen Wohnungsbestände verkauft. Eine Vielzahl an Wohnungen ging dabei en bloc an internationale Finanzinvestoren, die hierzulande als „Heuschrecken“ bekannt wurden. Durch die Transaktionen hat sich die Anbieterstruktur am Berliner Wohnungsmarkt in den letzten zehn Jahren erheblich verändert. Diese Veränderungen werfen die Frage auf, ob und welche Umgestaltungen sich auf den deutschen Wohnungsmärkten mit dem Eintritt der neuen Investoren vollziehen. Bisher waren die öffentlichen und kommunalen Wohnungsbauunternehmen Ausdruck und Baustein der sozialstaatlichen Wohnungspolitik, die zum Ziel hat, jeden Bürger mit angemessenem Wohnraum zu versorgen. Daneben stehen diese Unternehmen in dem Ruf ein wichtiges Instrument der Stadt(entwicklungs)politik zu sein. Neben der Bereitstellung von Wohnraum für diskriminierungsgefährdete Gruppen am Wohnungsmarkt, gelten sie u. a. als Garant für sozial durchmischte und stabile Quartiere, mithin als die letzte Bastion des Sozialstaats. Konkret wurde deshalb in dieser Untersuchung der Frage nachgegangen, welche Formen des sozialen Engagements die kommunalen und die an Private-Equity-Fonds verkauften Unternehmen sowie die Wohnungsbaugenossenschaften ihren Bewohnern, den Quartieren und der Stadt offerieren. Untersucht wird diese Fragestellung mittels eines Vergleichs des sozialen Engagements privatisierter Berliner Unternehmen (GSW und Gehag), kommunaler Wohnungsanbieter (Stadt und Land und DeGeWo/WBG Marzahn) und Wohnungsgenossenschaften (bbg eg und GWG Marzahner Tor). Hauptaugenmerk legt die Studie dabei auf die probelm-, zielgruppen-, und quartiersbezogenen Dimensionen des sozialen Engagements.