Blühende Gartenräume

Der englische Einfluss auf Gestaltung und Pflanzenverwendung im deutschen architektonischen Hausgarten zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Umfang: 127 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2005
ISBN 978-3-7983-1969-1
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Anfang des 20. Jahrhunderts fand ein neues Motiv Eingang in die Gestaltung von Hausgärten, die Staudenrabatte nach englischem Vorbild. Mit ihr kamen Senkgärten, geschnittene Hecken und gerade Wege in Mode. Der Garten wurde als Raumkunstwerk aufgefasst und in einzelne Gartenräume aufgeteilt.
Die gestalterische Nähe der Haus- bzw. Landhausgärten dieser Zeit zum englischen Landhausstil lassen die Frage nach den Auswirkungen der gestalterischen Entwicklung Englands auf die Reform der deutschen Gartenkunst aufkommen. Die Arbeit geht der Frage nach, wie die englischen Gestaltungsideen nach Deutschland gelangten, wie sie hier aufgenommen wurden, im neuen Verständnis vom Garten als Raumkunstwerk aufgingen und wie sie in eine eigene Formensprache übersetzt wurden. Anhand der Gestaltungsprinzipien des deutschen architektonischen Hausgartens wird die Aneignung der neuen Gestaltungsansätze und ihre Übertragung auf hiesige Gegebenheiten nachvollziehbar gemacht. An einzelnen Gestaltungsmotiven wird untersucht, ob sich der angenommene englische Einfluss auf die Gestaltung und die Pflanzenverwendung belegen lässt und wie weit dieser ins Detail reicht.
Schwerpunkt der Arbeit sind die Untersuchungen zur historischen Pflanzenverwendung. Als Reaktion auf die gestalterische Wende traten auch neue Formen der Pflanzenverwendung auf. Die Ergänzung der architektonischen Gestaltung des Gartens mit blütenreicher, üppiger Vegetation milderte die formale Strenge der Gärten. Die Staudenrabatte als neues Gestaltungsmotiv verband strenge geometrische Grundformen mit reicher, eher lockerer Bepflanzung. Sie stand für die Abkehr von der Formensprache des „gemischten Stils“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit seiner repräsentativen und aufwendigen ornamentalen Beetgestaltung. Die Hinwendung zu den Stauden zeigt die gestalterische Veränderung auf dem Gebiet der Pflanzenverwendung. Die winterharten Stauden standen, im Gegensatz zu den empfindlichen Beetpflanzen der Gründerzeit, für Einfachheit und Schlichtheit – Schlagworte der Reformgartenkunst des frühen 20. Jahrhunderts.