Machbarkeitsstudie Straßenbahnverbindung zwischen Alexanderplatz und Rathaus Steglitz

Umfang: 282 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN 978-3-7983-2117-5

Das „alte“ Verkehrssystem Straßenbahn erlebt in vielen europäischen Metropolen eine Renaissance. In Frankreich gehört es heute zum guten Stil einer jeden Großstadt, ein Straßenbahnnetz aufzubauen. London investiert viele Millionen Pfund in ein neues Netz. Auch in Hamburg befindet sich die Wiedereinführung in Planung. In Berlin hingegen ist die Diskussion um eine Netzerweiterung seit mittlerweile über fünf Jahren festgefahren. Das Bestandsnetz im Ostteil der Stadt ist das größte Deutschlands und befindet sich in einem sehr guten Zustand. In West-Berlin wurde der Straßenbahnbetrieb 1967 vollständig eingestellt und durch U-Bahnneubauten und Buslinien ersetzt. Seit 1990 wurde das Bestandsnetz mit nur zwei Linien und wenigen Kilometern Neubaustrecke in den Westteil der Stadt verlängert. Die Anbindung des Hauptbahnhofs ist derzeit in Planung. Andere konkrete Vorhaben gibt es nicht. Die vorliegende Machbarkeitsstudie überprüft den Korridor zwischen Alexanderplatz und Rathaus Steglitz in Berlin auf seine Tauglichkeit für eine Straßenbahnverbindung. Ziel der Arbeit war nicht nur eine rein verkehrswissenschaftliche Analyse, sondern ein interdisziplinärer, multidimensionaler Ansatz, der den Aspekt der Stadterneuerung in den Mittelpunkt rückte. Die diesem Ansatz zugrunde liegende These war, dass moderne Straßenbahnplanung als Vehikel der Stadterneuerung fungieren und neue Impulse für die Stadtentwicklung setzen kann. Das selbstbestimmte Projekt im Hauptstudium überprüfte in seiner Arbeit die Potentiale einer Straßenbahnstrecke auf diesem Korridor auf ihre verkehrliche, wirtschaftliche, ökologische, soziale und städtebauliche Wirksamkeit. Die Wahl der Trasse erfolgte dabei auf Grund der extrem hohen Kfz-Belastung mit bis zu 55.000 Fahrzeugen pro Tag und der offensichtlichen Unzuverlässigkeit des bestehenden Busangebots. Darüber hinaus zeigen mehrere Stadtquartiere entlang des projektierten Korridors städtebauliche Problemlagen auf. Überprüft wurde die Wirksamkeit einer Straßenbahnplanung auf die Verbesserung der Lebensqualität und die Steigerung der Verkehrsgerechtigkeit. Dazu wurden neben der Reorganisation des Straßenraums in einem städtebaulichen Entwurf ein Straßenbahnbetriebsprogramm erstellt, zu dem eine Verkehrsprognose angefertigt wurde, eine Kostenschätzung der Infrastrukturmaßnahmen vorgenommen, Aussagen über die volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Bewertung getroffen und Fragen zu sozio-ökonomischen Auswirkungen von Verkehrsprojekten aufgeworfen. Online im Universitätsverlag der TU Berlin erschienen