Modernes Erbe – Perspektiven des denkmalpflegerischen Umgangs mit den Zeugnissen des sozialistischen Städtebaus am Beispiel Aktau/Kasachstan
Format: 21,0 x 29,7 cm
Erscheinungsjahr: 2008
Auch nach Ende der sozialistischen Systeme ist die Diskussion des Umganges mit sozialistischer Nachkriegsmoderne in Wissenschaft und denkmalpflegerischer Praxis noch immer eine Randerscheinung, während sie international verstärkt als ernstzunehmende kunstgeschichtliche Epoche wahrgenommen und damit zum Gegenstand denkmalpflegerischen Handelns wird. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Annäherung an das Thema Stadtentwicklung mit einem denkmalpflegerischen und bestandserhaltenden Ansatz in der sozialistischen Planstadt Aktau/Kasachstan. Im Rahmen eines Bewertungsverfahrens wird der Umfang der Denkmalwürdigkeit von Einzelobjekten, Gesamtbereichen sowie übergreifenden Stadtstrukturen hergeleitet, wobei die herausragende Umsetzung sozialistischer Städtebauprinzipien im Vordergrund der Analyse steht. So stellt die Stadt ein bedeutendes Dokument der sozialistischen Epoche dar. Darüber hinaus wurden in besonderer Weise traditionelle und industrielle Bauweisen miteinander verbunden sowie regionaltypische Elemente in die egalitär geprägte moderne Architektursprache integriert. Neben Einzelgebäuden wurde auch für das Stadtzentrumsensemble sowie für die übergreifende Stadt-struktur Denkmalwert identifiziert. Konzeptionell wurde das Erfordernis zukünftiger Entwicklungsfähigkeit mit dem Erhaltungsinteresse verbunden. Zentraler Bestandteil ist ein Handlungsleitfaden, der drei Zonen unterschiedlichen denkmalpflegerischen Eingriffs und damit verbundene Maßnahmen definiert. Darüber hinaus wird auf den Umgang mit denkmalwerten Einzelgebäuden, die Bedeutung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen sowie Umsetzungsoptionen auch im Rahmen internationaler Vernetzung und Kooperation eingegangen. Die gewählten Ansätze sollen aufgrund ihres diskursiven und kooperativen Charakters Möglichkeiten thematischer Öffnung der kasachstanischen Denkmalpflege aufzeigen und den Rahmen für weitergehende Auseinandersetzungen in Wissenschaft und Denkmalpflegepraxis abstecken.